Von Julia Popp

Ehmen/Mörse. Endlich brennt in den Schulräumen das Licht, die Ventilatoren drehen sich und Schüler der „Joyful Learning School“ in Ghana können sich regelmäßig mit ihren deutschen Mitschülern über ihren Schulalltag austauschen: Dank einer neuen Solaranlage fließt in der Partnerschule der Grundschule Ehmen-Mörse endlich der Strom.

Möglich macht dies die großzügige Spende vom Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg in Zusammenarbeit mit der Carl-und-Marisa- Hahn-Stiftung sowie der Ehmer Kirchengemeinde St. Ludgeri und dem Mörser Chor „Tendenz Positiv“. Sie sammelten gemeinsam rund 24 700 Euro für Transport und Aufbau der Anlage. Ein Großteil der Spende kam zudem durch Schüler aus Ehmen und Mörse zusammen, die bei einem Sponsorenlauf 10 000 Euro sammelten.

Um sich für die großzügige Unterstützung zu bedanken, meldeten sich Schulleiter Ibrahim Oppong, Owusu Agyei, Projektkoordinator, und Schüler der „Joyful Learning School“ am Dienstag persönlich per Video-Konferenz bei den Spendern: „Vielen Dank an die sportlichen Schüler und die anderen Spender für die Hilfe“, sagte Agyei auf Englisch.

Er baute die Schule vor zwölf Jahren mit seiner Frau Reinhild Zenk in Sunyani auf. Auch sie freute sich gestern sichtlich: „Das ist einfach aufregend. Dass Sprache kein Hindernis ist, das ist einfach schön.“ Die afrikanischen Schüler trugen als Dank per Skype ein traditionelles Gedicht vor. Auch die Schüler in Ehmen und Mörse, die der Konferenz zugeschaltet waren, hatten etwas vorbereitet – da die Verbindung immer wieder abbrach, schickten die Schüler ihre Grüße am Ende einfach per Video nach Afrika: „Wir begeben uns hier auf technisches Neuland, aber die Technik bekommen wir noch stabiler“, betonte Schulleiter Jan Wonszak. Bereits seit fünf Jahren läuft mit großer Unterstützung durch Hans-Viggo von Hülsen, Projektbeauftragter der Rotarier, der Ausbau der Schule. Nur der Strom fehlte noch. Das sollte sich schnell ändern: Im August wurde die neue Solaranlage nach Afrika verschifft und aufgebaut. Seit rund zwei Wochen ist sie in Betrieb. „Zusätzlich erhält auch die Schulmensa ein Dach“, sagte von Hülsen und bedankte sich bei den engagierten Schülern: „Dass ihr einen Betrag sammelt, der alle Vorstellungen übertrifft, das ist großartig.“

Durch die neue Solaranlage können die Schüler jetzt regelmäßig in Kontakt treten und sich während des Unterrichts auf Englisch austauschen. Schulleiter Jan Wonszak sprach von einem wertvollen Bildungsprojekt, das sowohl Kindern in Ghana als auch Schülern in Ehmen und Mörse gute Zukunftschancen ermöglicht. „Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben“, sagte Wonszak.